3D-Druck oder Kunststoffspritzguss: Welche Technik ist am sinnvollsten?
Obwohl 3D-Drucke schon länger bestehen, sind sie erst seit den letzten Jahren enorm auf dem Vormarsch. 3D-Drucke haben mehrere beachtliche Vorteile, wie eine unglaubliche Formfreiheit und die Möglichkeit, eine neue Form zu gestalten, ohne in kostbare Formen investieren zu müssen.
Der 3D-Druck ist eine ideale Technik, die sich immer besser für verschiedene Kunststoffe und Anwendungen eignet. Das Tempo, in dem sich ein neues Teil herstellen lässt, ist unvergleichlich, und die dank des Kompaktspritzgusses möglichen Geometrien sind oft nicht nachzuahmen.
Wann ist 3D-Druck sinnvoll?
Pekago betrachtet den 3D-Druck als die ideale Technik für sehr kleine Jahresmengen, wenn keine absolute Genauigkeit der Produkte erforderlich, und die endgültige Geometrie noch nicht sicher ist (bspw. für Prototypen und Erstversionen eines bestimmten Produktes). Übrigens lässt sich die Maßgenauigkeit durch die Nachbearbeitung von 3D-Druck-Produkten (Bohren, Fräsen, Schmirgeln usw.) weiter verbessern. Natürlich ist ein 3D-Druck auch optimal, wenn noch kein ausreichendes Budget für Investitionen (in Formen) verfügbar ist.
Achten Sie jedoch darauf, dass beim Übergang vom 3D-Druck zum Spritzguss die Eigenschaften des Produktes sich ändern können. Das betrifft z. B. die Stärke und Steifigkeit eines Teils sowie die erforderlichen Geometrien wie Entformungswinkel und Angüsse.
Wann ist Kunststoffspritzguss angezeigt?
Der Spritzguss ist eine bewährte Technik, die sehr viele Firmen weltweit schon sehr lange nutzen. Er eignet sich bestens für sehr kleine bis sehr große Teile bei mittelhohen bis hohen Jahresmengen. Spritzgussteile sind mit erstaunlich vielen Kunststoffen möglich, wobei eine sehr hohe Genauigkeit erreichbar ist.
Sie können mit sehr vielen unterschiedlichen feinen und groben Oberflächentexturen versehen, oft klar gestaltet und, sofern die richtigen Kunststoffe zur Anwendung kommen, mechanisch schwer belastet werden.
Der Spritzguss erfordert Investitionen in Spritzformen, die nur für EINE Produktvariante nutzbar sind. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn mit den nötigen Anpassungen lassen sich häufig mehrere Versionen eines einzelnen Produktes fertigen. Auch kann man weiterhin mit unterschiedlichen Farben und Materialien arbeiten. Ist die Spritzgussform einmal vorhanden, können extrem schnell sehr viele Spritzgussteile nacheinander produziert werden.
Wann also ist der 3D-Druck, und wann der Kunststoffspritzguss sinnvoll?
3D-Drucke eignen sich bestens für:
- geringe Produktionsmengen (von 1 bis 100 Stück jährlich)
- Prototypen
- komplizierte Formen, die sich mit Spritzguss nicht fertigen lassen
- unsichere Jahresmengen (Investitionen können verzögert werden)
- Produkte, die schnell verfügbar sein müssen
Der Kunststoffspritzguss eignet sich bestens für:
- höhere Produktionsmengen
- Produkte mit geringem Stückpreis (selbst mit den Ausgaben für die Formen ist dies langfristig günstiger als 3D-Druck)
- Spritzgussteile mit hoher Maßgenauigkeit
- Spritzgussteile, die u. a. auch unter besonderen Bedingungen mechanisch belastbar sein müssen